Der Verein "D`Wetzstoana" wurde 1965 im Gasthof Weingarten in Ruhpolding gegründet. Es war kein Zufall, dass an diesem Kirchweihmontag einige junge Ruhpoldinger beim Weindl beisammen saßen, um diesen Tag zu feiern. Die waren nämlich an so manchen "Kirtag-Montag" in den Jahren zuvor auch schon da. Und es ist auch kein Zufall, dass bei solchen Anlässen mitunter die seltsamsten Ideen geboren werden. Wenn Lachen und Lärmen die Wirtsstube erfüllt und dann noch aus dem Radio das Lied vom "Wetzstoa-Hans" zu hören ist, "Mia ham dahoam an oid`n Wetzstoa. Mei Vodda sogt mia soind`n wegdoa. Mei Muadda sogt........", da kann es schon passieren, dass einem wie dem Kastner Hans einfällt, man könne doch einen Wetzstoa-Verein gründen. Und wenn dann auch noch die "g`rechten Leit`" beisammen sind, dann ist es auch kein Zufall, wenn diese Idee unverzüglich in die Tat umgesetzt wird.
Hans Hogger wurde zum ersten Präsidenten und Hans Kastner zu seinem Stellvertreter gewählt. Die Mitgliederzahl wurde auf 45 begrenzt und jedes Mitglied hat als Ausweis immer einen Wetzstoa bei sich zu tragen, der mindestens 5 cm lang sein muss.
Genaueres wurde in den Wetzstoa-Statuten festgelegt, die von dem damaligen Gemeindeschreiber Alois Hiebl aufgesetzt wurden. Nein, es war kein Zufall. So etwas wie am 15. Oktober 1965 kann in diesem barocken, von Lebensfreude erfüllten Bayern immer wieder mal vorkommen.
Die Zufälle muss es danach gegeben haben. Denn, wenn der aus einer Wirtshauslaune heraus geborene Verein in diesem Jahr, 2010, sein 45-jähriges Jubiläum feiert und sich aktiver denn jeh präsentiert, dann braucht's schon sehr viel Glück und Geschick im Laufe der Zeit.
So mancher Ruhpoldinger mag sich damals, 1965, gedacht haben, "... das sind halt lauter solche, denen sowieso nix z'dumm is!" Daran hat sich nicht viel geändert.
Das erste "Wetzstoa-Kranzl" im Februar 1966 beim Neuwirt war ein voller Erfolg und gleichzeitig der Auftakt zu einer Reihe von Faschingsveranstaltungen die in der heutigen Zeit wohl nicht mehr machbar wären, wenn sie nicht von einem Verein wie den Wetzstoanern getragen würden. Das gilt vor allem für den Faschingszug, der schon aus versicherungstechnischen Gründen von einer Privatperson nicht mehr zu veranstalten wäre, ganz zu schweigen vom Arbeitsaufwand. Der Verein hat den Faschingszug damals vom Kastner Georg sen. übernommen und richtet ihn seither alle 5 Jahre aus.
Dazwischen werden immer wieder Veranstaltungen durchgeführt, die in der Größenordnung den Faschingszügen gleichen. Erinnert sei hier nur an diverse Faschings-Skispringen, an die Faschingshochzeit 1990 und , an die Faschings-Fahnenweihe oder an den Musikantenstadl 1992 mit Hunderten von Mitwirkenden und tausenden von Zuschauern. Einen ähnlichen Aufwand (wenn auch verteilt auf weniger Personen) erfordert meist die Herausgabe des "Ruhpoldinger Gemeinen Anzeigers", der Faschingszeitung, die aus der "Lachausgabe" von Alois Hiebl und Herbert Ohl hervorgegangen ist.
weiteres zu unserer Chronik siehe:
Festschrift 30 Jahre d'Wetzstoana